Website Boosting

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Editorial

Nachhaltige Webseiten – be green? Ach, nee, lass mal?

Nein, hier geht es nicht um eine neue Initiative der Grünen.

Hier geht es darum, dass man z. B. bei einem Besuch der aktuellen Website der Bundesregierung (www.bundesregierung.de) bereits über ein Gramm CO2 Equivalent produziert hat. Laut dem Kalkulator auf websitecarbon.com ist die Webpräsenz unserer Regierung „dreckiger“ (O-Ton dort) als drei Viertel aller bisher getesteten Websites. Rechnet man (lt. similarweb.com) die Anzahl Besuche im Juni diesen Jahres (4,4 Mio.) einmal frech auf das Jahr hoch, ergibt sich ein CO2 Ausstoß von über 55 Tonnen.

Ja, richtig gelesen. Ich habe drei Mal nachgerechnet, weil ich mir genauso wie Sie jetzt wahrscheinlich den Schlaf aus den Augen reiben musste. Über 2.600 Bäume brauchen wir, um diese Menge CO2 zu binden. Und mit einem durchschnittlichen E-Auto könnte man mit der verbrauchten Energiemenge etwa 800.000 weit fahren.

OK, zugegeben, das sind erst mal nur Zahlenspielchen, die nicht mit exakten Zahlen arbeiten bzw. arbeiten können und auf Schätzungen beruhen. Der wahre Wert kann durchaus deutlich darunter, aber eben auch deutlich darüber liegen. Aufrütteln können solche Dimensionen aber durchaus.

Vergleiche helfen ja immer auch ein wenig, Dinge richtig einzuordnen. Legt man die Website der Grünen (www.gruene.de) zahlenmäßig daneben, fällt die Schätzung etwas günstiger aus. Sie ist besser als 57% aller anderen Getesteten. Ein Besuch stößt nur 0,76 Gramm CO2 aus. Allerdings erfährt man auch, dass sich durch eine Umstellung auf „green hosting“ etwa 9% CO2 einsparen ließe.

Mit unserer Website (websiteboosting.com) stehen wir offenbar deutlich besser da die Bundesregierung und auch besser als die Grünen. 0,27g CO2 sind es pro Visit, wie Dr. Thorsten Beyer in unserem Titelbeitrag ermittelt hat. Trotzdem ist das noch zu viel, da ist auf jeden Fall noch Luft drin. Er hat für Sie für diese Ausgabe umfassend recherchiert und gibt Ihnen viele Hinweise und Tipps, wie Sie Ihre Website ohne funktionellen Verzicht nachhaltiger für unsere Umwelt optimieren können. Im Gegenteil – weniger Ballast bedeutet in der Regel immer auch „schneller“. Und „schneller“ ist das neue Lieblingskind der Rankingalgorithmen von Google. Während viele Umweltaktivitäten von Unternehmen oft nur aus green washing bestehen, weil man sich marketingmäßig Vorteile erhofft, bringt Ihnen dieser Hebel hier ggf. auch mehr Umsätze durch bessere Rankings.

Wie nachhaltig ist Ihre Website? Mein Tipp: Lesen Sie den Titelbeitrag in dieser Ausgabe und messen Sie nach. Wenn Sie erschrecken sollten: Tun Sie was. Das hilft Ihnen und uns allen!