LinkedIn-Boosting

Die neuesten Updates für Personal Branding, Social Selling und Company Pages

Britta Behrens
Britta Behrens

Britta Behrens ist Digital-Marketing-Managerin bei der Volz Personalberatung am schönen Kölner Rheinauhafen. Sie beschäftigt sich intensiv mit Personal-Branding, Content-Marketing & Social Selling auf LinkedIn. Darüber hinaus gibt sie ihr Wissen als Beraterin, Keynote Speakerin und Autorin auf zahlreichen Events, Konferenzen, in Fachmagazinen und Workshops weiter. Sie liebt aktives Networking sowohl digital wie auch offline. Sie ist Gastgeberin des LinkedIn Local Cologne Networking-Events. In Ihrer Freizeit ist sie verrückt nach Golf und lässt den Abend gerne bei einem guten Glas Gin Tonic ausklingen.

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LinkedIn dreht an der Updates-Schraube. Für Business-Profile, Company Pages, Events, Sales Navigator, Kampagnen Manager und bei diversen Content-Formaten gibt es zahlreiche Neuerungen. In diesem Artikel wird eine Reihe von Updates vorgestellt, und ihre Einsatzmöglichkeiten werden empfohlen. Es gibt allerdings auch einige Funktionen, die Sie besser links liegen lassen und ignorieren sollten.

Klickbare Profil-URL

Wir starten mit den Profil-Updates. Ab sofort ist es möglich, bei aktiviertem Creator-Modus eine klickbare URL im Profil zu hinterlegen. Diese erscheint dann im Header gut sichtbar. Sie können neben der URL auch einen sprechenden Call-to-Action-Text hinzufügen. Nutzen Sie dieses Element, um direkt auf die Website Ihres Unternehmens zu verlinken oder aktuelle Aktivitäten oder Content zu promoten. Neben der Website bieten sich auch Landingpages für Webinare, Whitepaper, Demo-Calls u. v. m. an.

Fokus-Box Newsletter-Feature

Wenn Sie die Fokus-Box in Ihrem Profil noch nicht aktiviert haben, wird es langsam Zeit. Über die Bearbeitungsfunktion „Profil ergänzen“ können Sie die Fokus-Box einrichten. Dies ist das Schaufenster in Ihrem Profil. Zeigen Sie dort aktuelle Diskussionsbeiträge, fügen Sie Dokumente hinzu oder verlinken Sie auf Website-Angebote. Als neueste Funktion können Sie nun auch Ihren eigenen Newsletter in der Box promoten.

Berufserfahrung Kenntnisse Add-on

Im Bereich der Berufserfahrung können Sie nun Ihre beruflichen Stationen mit Skills ergänzen. Auf diese Weise können Sie Schwerpunkte legen, welche Kenntnisse von Ihnen bei der jeweiligen Jobposition im Mittelpunkt standen.

Cover Story Analytics

Über die App können Sie neben Ihrem Profilbild auch ein 30-sekündiges Video aufnehmen und somit sich Ihrem Netzwerk und vor allem neuen Kontakten audiovisuell vorstellen. Nutzen Sie die Cover Story für Ihren persönlichen Personal Branding Pitch. Bei Klick auf das Video können Sie sich die Gesamtviewzahl des Videos ansehen. Weitere Analysedaten sollen bald folgen. Auf diese Weise können Sie kontrollieren, wie häufig Ihr Video abgerufen wurde. Normalerweise reicht es, einmalig ein Video hochzuladen und als Vorstellung zu nutzen.

Da der LinkedIn-Algorithmus dieses noch recht neue Format promotet, wird derzeit jede neu aufgenommene Cover Story per Push-Benachrichtigung an das gesamte Netzwerk ausgesendet. Es lohnt sich also derzeit, die Cover Story auch als regelmäßiges Storyformat einzusetzen. Wechseln Sie aber nicht häufiger als einmal wöchentlich das Video. Sonst gehen Sie Ihrem Netzwerk schnell auf den Zeiger.

Creator-Modus bekommt Audio-Events

Wie in Ausgabe 73 der Website Boosting ausführlich berichtet, gibt es die LinkedIn-Audio-Events als neues Content-Format. Diese werden jetzt nach und nach an alle LinkedIn-Userinnen und -User ausgerollt. Die Audio-Events werden Bestandteil des Creator-Modus sein. Neben der exklusiven LinkedIn-Live- und Newsletter-Nutzung werden auch bald die Audio-Events verfügbar sein.

Neue Creator Analytics

Ab sofort können Sie Ihre Beiträge noch detaillierter analysieren. Sie gelangen bei Klick auf die Schaltfläche „Analytics anzeigen“ auf eine neue Seite „Beitragsanalysen“. Hier werden Ihnen neben den Impressionen und Engagement-Metriken umfassende demografische Daten angezeigt. So bekommen Sie ein gutes Gefühl dafür, wer mit Ihren Beiträgen interagiert und ob Sie die richtigen Menschen ansprechen. Sie können u. a. kontrollieren, bei welchen Unternehmen die LinkedIn-Userinnen und -User tätig sind. So ist auch ein individuelles Follow-up möglich oder ein intensiveres Networking mit bestimmten Personen aus Ihrem Netzwerk.

Carousel-Posts mit Bild und Video

Als neues Content-Format wird es bald Carousel-Posts geben, die Sie direkt nativ auf LinkedIn erstellen können. Somit ist kein PDF zwingend mehr notwendig, um einen Beitrag als Slideshow darzustellen. In diesem Carousel können sowohl Bilder als auch Videos eingebettet werden. Ob der Algorithmus dieses neue Format bevorzugen wird, muss ausgiebig getestet werden. In der Regel schenkt LinkedIn neuen Formaten mehr Aufmerksamkeit.

Neue Repost-Funktion

Wer die Beiträge der Autorin auf LinkedIn regelmäßig verfolgt, wird vermutlich auch schon über die Warnung „Sharing is Scaring“ gestolpert sein. Die Sharing-Funktion hat nun eine „kleine Schwester“ bekommen. Die Repost-Funktion. Bisher war es nur möglich, den Beitrag anderer Autorinnen und Autoren zu teilen. Dies ging mit und ohne Kommentar. Dies verursachte aber, dass der Originalbeitrag eingebettet wurde und eine eigene Engagement-Bar für Reaktionen und Kommentare aktiviert wurde. Es war somit ein eigener Beitrag mit eingebettetem Original-Post. Zum Leidwesen aller reagiert der LinkedIn-Algorithmus auf diese Funktion wie der Teufel auf Weihwasser. Er erzeugt im eigenen Netzwerk keinerlei signifikante Reichweite. Es gibt keine relevante Sichtbarkeit.

Nun gibt es die Repost-Funktion. Auf diese Weise wird kein eigener Beitrag und Diskussionsstrang eröffnet. Das Reposten hat in der Theorie die Aufgabe, den Originalbeitrag in den Newsfeed des eigenen Netzwerks zu pushen. Es wird wie bei einer Kommentar- oder Reaktionsempfehlung nur die eigene Aktion des Reposts oberhalb des Beitrags angezeigt. So erhalten die Netzwerkkontakte einen Hinweis, wem sie diesen Beitrag im News-Feed zu verdanken haben. Sie können dann direkt im Original in die Diskussion einsteigen und interagieren. Doch leider werden sie diesen Beitrag kaum zu Gesicht bekommen.

Zu Beginn des Roll-outs konnten alle noch die Reichweitenstatistiken eines Reposts sehen. Diese waren sehr ernüchternd. Bei den ersten Tests sah man lediglich Impressionen im zweistelligen Bereich. Seit Kurzem erhalten Sie keinerlei Kenntnis über die Wirkung des Reposts. Es ist ein Blindflug. Daher die Empfehlung: Wenn Ihnen der Originalbeitrag wichtig ist, kommentieren Sie ihn. Dies ist das stärkste Signal für eine Verbreitung in Ihrem Netzwerk. Probieren Sie die Repost-Funktion ab und zu gerne aus. Tun Sie dies bitte nicht kurz nach der Veröffentlichung Ihres eigenen Beitrags. Das könnte sich auch negativ auf Ihre Beitragsreichweite auswirken.

LinkedIn Events mit neuer Kommentarfunktion

Bei den LinkedIn Events ist etwas in Bewegung bezüglich Community-Management. Nachdem traurigerweise die Posting-Funktion abgeschaltet wurde und keinerlei Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb des Events möglich waren, gibt es seit Kurzem die Kommentarfunktion. Dies ist eine kleine Hilfe, um Informationen mit den Teilnehmenden zu teilen. Allerdings scheint es keine Benachrichtigung der Teilnehmenden zu geben, sobald neue Kommentare veröffentlicht wurden. Daher könnte die Kommentarfunktion ebenfalls im Nirvana von LinkedIn untergehen.

Daher die eindeutige Empfehlung, LinkedIn Events immer über die Company Page anzulegen und das LinkedIn Lead-Formular zu aktivieren. Auf diese Weise können Daten der Teilnehmenden eingesammelt und diese können per E-Mail benachrichtigt werden.

Lead-Gen-Formular

In Sachen Company Pages gibt es zahlreiche Neuerungen. Ab sofort kann ein Lead-Gen-Formular auf der Seite platziert werden. Vier CTAs stehen zur Auswahl, und Sie können eine Headline und einen Beschreibungstext wählen. Das Leadform wird aktiviert und die Leads im Analytics-Bereich der Company Page werden angezeigt. Dort können Sie eine CSV-Datei laden und in Ihr CRM übertragen oder sich direkt mit den Interessenten vernetzen. Die Funktionalität ist noch sehr rudimentär und nicht zu Ende gedacht. Die vier auswählbaren CTAs sind nicht immer passend. Doch es ist immerhin ein Anfang und ein weiteres kostenloses Feature.

Employer Branding Feature

Da die Unternehmensseite auch eine wichtige Funktion in Richtung Recruiting hat, gibt es ab sofort die Funktion „Arbeitsplatzmodul“. Hier können Sie eintragen, wie Ihr Unternehmen in Sachen New Work aufgestellt ist. Sie können anzeigen, dass Sie eine Remote First Company sind, ein hybrides Modell anbieten oder ob Sie Ihre Mitarbeitenden wie Elon Musk lieber vor Ort an den Unternehmensstandorten arbeiten lassen wollen. Auf diese Weise können Sie das Employer Branding und die Unternehmenskultur und Ihre Anforderungen präsentieren.

Company Page Newsletter

Noch ziemlich unentdeckt ist der Newsletter auf der Company Page. Hier schlummert ein kleiner Schatz. Während es verdammt schwer ist, regelmäßig alle Follower über Content-Updates zu erreichen, erzielen Sie mit dem Newsletter bisher sehr gute Reichweiten und Abonnentinnen- und Abonnentenzahlen. In der Regel erzielen Sie zum Start eines Newsletters eine Conversion-Rate von Follower zu Subscriber von ca. 20 bis 30 %. Das ist eine enorme Reichweite. Reguläre Content-Updates bekommen zum Start eine Reichweite von 2 bis 6 %. Und danach hängt alles vom Engagement der Follower ab. Durch den Newsletter können Sie ein tägliches bis monatliches Format verwenden und regelmäßig Ihre LinkedIn-Follower erreichen. Der erste Newsletter ist entscheidend. Dieser wird an alle Follower zum Abonnieren automatisch empfohlen. Überlegen Sie sich also einen guten Titel und Aufhänger für die erste Aussendung. Bewerben Sie anschließend mit anderen Content-Formaten den Newsletter, um weitere Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen.

Corporate Influencer Feature

Ein weiteres Hidden-Feature ist der „Ihr Unternehmen“-Tab und der damit verbundene Content-Hub. Unter der Bezeichnung „Inhalte empfehlen“ können Sie neuen Content Ihren Corporate Influencerinnen und Influencern bereitstellen und sie animieren, diese Beiträge direkt in ihrem eigenen Profil zu veröffentlichen. Auf diese Weise können Sie viele Geschichten rund um und über Ihr Unternehmen und Ihre Aktivitäten vorbereiten. Das mühselige eigene Texten und Besorgen von Bildern oder Videos entfällt. Probieren Sie es unbedingt aus.

Es wird vielen Kolleginnen und Kollegen die Arbeit auf LinkedIn erleichtern. Wichtig ist dabei allerdings, dass nicht jeder Beitrag wild veröffentlicht wird. Es ist möglich, die Beiträge zu bearbeiten und an seinen eigenen Sprachstil und an sein Netzwerk anzupassen. Ideal wäre es natürlich, wenn alle Corporate Influencerinnen und Influencer ihre eigenen Beträge veröffentlichen und einen eigenen Stil entwickeln. Doch wir leben nicht in einer idealen Welt. Der Content-Hub ist eine gute Ergänzung. Zusätzlich bekommen Sie auch Analytics-Daten über die Nutzung und Verbreitung der Beiträge, die dort eingestellt wurden.

LinkedIn Business Manager für LinkedIn Ads

In Sachen LinkedIn Ads gibt es so einige Neuerungen. Für einen kompletten Überblick empfehle ich den Nerds Podcast von Alexander Boecker und Maren Kaspers. Hier finden Sie jede Menge Insights zu LinkedIn Ads und Bewertungen von Kampagnen und Funktionen.

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der lang ersehnte Business Manager. Dieser wird nun ab Q3 2022 verfügbar sein und vielen Agenturen und Freelancern das Leben erleichtern, Kundenkonten zu managen.

LinkedIn Click-to-Message-Ads

Seit Anfang des Jahres ist die Sponsored InMail in Europa Geschichte. Aufgrund von Datenschutzregelungen sieht LinkedIn sich nicht in der Lage, dieses Format einsetzen zu können. Als Alternative befindet sich gerade das „Click-to-Message-Ad“-Format in der Alpha. So soll es möglich sein, Anzeigen im Newsfeed zu schalten, worauf die User mit einer Nachricht reagieren können. Das Sonderbare ist allerdings, dass diese Messages im Kampagnen-Manager von LinkedIn gesammelt werden und nicht über die Company Page einsehbar sind.

Hierdurch entsteht ein extrem anstrengender Workflow. Die Performance-Manager müssen die Messages verwalten und an die zuständigen Verantwortlichen weiterleiten. Noch ist unklar, wie das effizient funktionieren kann. Der Kontakt zum potenziellen Lead oder Kunden kann erst dann aufgenommen werden, wenn er sich vermutlich gar nicht mehr erinnert, eine Aktion ausgelöst zu haben. Die Autorin ist hier skeptisch. Aber es sollte nie ein Urteil vor dem ersten eigenen Test fallen. Passende Use Cases müssen für dieses Ad-Format entwickelt und gefunden werden.

LinkedIn Learning: B2B Marketing auf LinkedIn

Britta Behrens hat einen LinkedIn Learning Kurs im Juni 2022 veröffentlicht. Er heißt B2B Marketing auf LinkedIn und steht in der LinkedIn Learning-Bibliothek bereit. Sollten Sie nicht über einen Premiumaccount verfügen, besuchen Sie das Profil der Autorin. In der Fokus-Box finden Sie einen Link zum Kurs und können auf diese Weise innerhalb von 24 Stunden den Kurs kostenlos studieren.

Fazit

Wie Sie sehen, ist LinkedIn permanent in Bewegung. Beobachten Sie genau, wie sich die Plattform und Ihr News-Feed sowie Ihr Profil verändert und welche Content-Formate Ihnen begegnen und wann und wie Ihnen Content von Company Pages angezeigt wird. Setzen Sie die Company Page für passende Corporate Communications und Stakeholder-Kommunikation ein. Verteilen Sie Content an Mitarbeitende und unterstützen Sie sie als Corporate Influencerinnen und Influencer. Employer Branding und Recruiting-Maßnahmen können Sie sinnvoll integrieren. LinkedIn Events eignen sich hervorragend zur Leadgenerierung. Vergessen Sie das Leadform nicht. Für mehr Updates und Hacks besuchen Sie das Profil der Autorin und läuten Sie die Glocke. So werden Sie garantiert keine News mehr verpassen.