Website Boosting

Online verfügbar ab Oktober 2026

Website Boosting

Editorial

Goodbye HTML – Rest in peace?

Auch die neuesten Zahlen geben scheinbar Entwarnung. Noch immer googeln sehr viel mehr Menschen, als dass sie Chatbots wie ChatGPT oder Gemini nutzen. Ist das wirklich eine Entwarnung? Zur Erinnerung: ChatGPT gibt es jetzt seit dem 30.11.2022. Das sind knapp drei Jahre. Als 1980 die ersten Mobiltelefone zu kaufen waren, gab es weltweit knapp 24.000 Nutzer im ersten Jahr. Im dritten Jahr waren es etwas über 100.000. Heute gibt es Berechnungen zufolge 9,1 Milliarden aktive Handyverträge.

Bei wirklich neuen Technologien kann man Folgendes fast gesetzmäßig beobachten: Erst werden sie zögerlich von Innovatoren angenommen und dann verbreiten sie sich langsam, aber stetig. Irgendwann explodiert die Nutzung und man bekommt Zahlen, die länger als der eigene Arm sind. Während es beim Boom des Mobilfunks Jahrzehnte gedauert hat, bis „jeder“ ein Handy, heute Smartphone, hatte, dürfte es bei der Nutzung von KI-Systemen deutlich schneller gehen.

Aber was passiert, wenn wir uns alle in vielleicht nur wenigen Jahren aus Bequemlichkeit unseren Informationsbedarf aus einer persönlichen KI holen und immer weniger googeln? Einen vergleichsweise massiven Traffic-Einbruch gibt es ja bereits durch die sogenannten AI Overviews über den Suchergebnissen. Google wehrt zwar aktuell noch ab, die Klicks seien nicht weniger geworden – aber die Vordenker dort haben sich dem Vernehmen nach gedanklich bereits vom Web verabschiedet und planen schon für die nächste Stufe der Informationsversorgung – durch KIs. Vorzugsweise soll das natürlich das hauseigene Gemini werden. Und zumindest aktuell sieht alles so aus, als könnte dieser Plan vielleicht sogar aufgehen. Google hat die besten Voraussetzungen dafür.

Das Web wird niemals sterben! Blödsinn! Hirngespinste!, rufen die, die ihren Lebensunterhalt mit dem Web verdienen. Und das ist mehr als verständlich. Nur hat Augenverschließen noch nie geholfen, Neues dauerhaft zu unterdrücken und Altes zu retten. Bilden Sie sich selbst Ihre Meinung und lesen Sie den Titelbeitrag dieser Ausgabe – unvoreingenommen. Wenn Sie beim Lesen wütend werden sollten, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, dann schlagen Sie diese Ausgabe zu und lesen, wie das erste Wort unseres Magazinnamens lautet. Wenn Websites tatsächlich sterben werden, wären wir genauso betroffen wie Sie! Wir sind also ebenso nachdenklich wie Sie. Trotzdem ist es wichtig, schon frühzeitig über mögliche Entwicklungen kritisch nachzudenken. Was wäre, wenn?

Wir sind uns bewusst, dass diese Ausgabe wahrscheinlich die am kontroversesten diskutierte seit Bestehen sein könnte. Was denken Sie darüber? Schreiben Sie uns (lesermail@websiteboosting.com) und wir tragen Ihre Ansichten und Meinungen zusammen für die nächste Ausgabe. Ich freue mich wirklich auf Ihr Feedback! Vielleicht bleibt ja alles so, wie es ist, und wir können weiterhin helfen, Ihre Website zu boosten? Glauben Sie mir: Ich wäre der Erste, der darüber happy wäre!      

Herzlichst

Ihr Dr. Mario Fischer