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Editorial

Die Zeitenwende: Neue KIs im Wochentakt?

Arbeiten Sie noch mit KI-Tools, die auf GPT-3 basieren? Noch während ich diese Zeile hier schreibe, kam die Ankündigung von Microsoft, dass die Nachfolge KI „GPT-4“ dieser Tage live gehen soll. Und damit soll es „multimodal“ werden. Wir dürfen uns also auf ein besseres Sprachverständnis und die Integration von Bewegtbildern einstellen sowie die Überwindung von Sprachbarrieren.

Viele Menschen, auch in der Online-Branche, machen sich mittlerweile Gedanken um ihre berufliche Zukunft. Wann wird eine Maschine meinen Job übernehmen? Wird das, was ich leisten kann, in absehbarer Zeit nicht mehr gebraucht bzw. noch von Menschen erledigt werden?

Fast alle KI-Experten wiegeln ab. Nein, nein, es werden ja viele neue Jobs entstehen. Das war doch schon immer so bei Disruptionen! Oft wird die Automobilindustrie als Beispiel herangezogen, die zwar damals „alles mit Pferden“ obsolet gemacht, aber am Ende mehr Jobs geschaffen hat. Oder die Landflucht vom Acker in die Unternehmen bei der Industrialisierung. Alles richtig. Und trotzdem liegt ein wichtiger Denkfehler in diesen Argumentationen. Die Menschen hatten bei der sogenannten industriellen Revolution Zeit zur Anpassung von etwa 1840 bis 1914. Das sind 74 Jahre. Und beim Automobil? 1886 meldet Carl Benz seine Autoidee zum Patent an. Noch 1925 war es im Kanton Graubünden in der Schweiz verboten, ein Auto ohne ein vorgespanntes Pferd (kein Scherz) zu bewegen. Welchen Zeitraum man auch auswählt, 30 Jahre Umstellungszeit kommen auf jeden Fall zusammen. Eine Generation. Und heute? Da kommen Disruptionen zumindest gefühlt im Wochentakt. Hat unsere Gesellschaft noch genügend Zeit, sich auf die sich rasant verändernden Rahmenbedingungen vorzubereiten? Rechtzeitig „umzuschulen“? Ja, wir brauchen sehr viel mehr KI-Expertinnen und -Experten. Die Gründungswelle entsprechender Lehrangebote an deutschen Hochschulen hat erst vor Kurzem hastig begonnen – und alle kämpfen um die wenigen vorhandenen Köpfe. Die gehen lieber in die Wirtschaft, wo man deutlich mehr Geld verdient. Die deutsche Ministerialbürokratie verhindert eine marktgerechte Bezahlung. Und so werden wir in frühestens vier bis fünf Jahren die ersten Absolventen für den Arbeitsmarkt haben. Und wer soll die vielen Menschen, deren Aufgaben künftig von KIs übernommen werden, zu Codern, Datenspezialisten und KI-Experten umschulen? Geht das überhaupt? Und in nur wenigen Jahren? Die Zeitspannen zwischen echten Disruptionen werden exponentiell kürzer. Die früheren Jahrzehnte schrumpfen auf wenige Jahre oder gar Monate „Reaktionszeit“ zusammen.

Selbst so einen Giganten wie Google bringt die Geschwindigkeit des Fortschritts aus dem Tritt. Dort fehlt es an echten Krisenmanagern, bisher musste man nur durch schönes Wetter flanieren. Auf Probleme wurden einfach Geld und Personal geworfen. Das rächt sich jetzt bitter.

Was wird mit Ihrem Job passieren in zwei Jahren? Das weiß heute niemand. Die einzige Möglichkeit sind ständige Fortbildung und Verbreitung des eigenen Wissens. Lassen Sie uns diesen harten Weg gemeinsam gehen. Auch in dieser Ausgabe gibt es wieder genügend Stoff, noch mehr zu lernen und zu wissen. Wir tun unser Bestes für Sie! Nutzen Sie es.