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Editorial

Wasser und Wein – das glauben Sie nie!

Man hat wohl über einen längeren Zeitraum versucht, das unter der Decke zu halten. Letztlich ist es aber dann doch durchgesickert. Der DSGVO-Beauftragte des Innenministeriums Hans-Peter Botzhard hat nicht nur seine privaten Dokumente, sondern auch jegliche beruflichen Dokumente über Google Drive synchronisiert und damit dem US-Konzern zur Verfügung gestellt. Gerade Botzhard ist in der Vergangenheit vor allem dadurch aufgefallen, dass er eine extrem harte und teilweise durchaus als übertrieben zu bezeichnende Haltung zum Einhalten jeglicher Aspekte des Datenschutzes hat. So hatte er Lehrerinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen erst vor wenige Wochen verboten, Schülernoten in Excel auf ihren privaten Rechnern zu speichern bzw. zu kalkulieren, weil dies als „Speicherung personenbezogener Daten“ explizit zustimmungspflichtig sei. Und er verlangte, dass entsprechende Erklärungen „auf Diensteid“ für die Unterlassung abgegeben werden mussten. Im Juli dieses Jahres verhängte er für ein mittelständisches Unternehmen ein Bußgeld über 120.000. - € (!), weil dieses in seinem Online-Shop Kundendaten gespeichert hatte, ohne dass eine erbringbare Einwilligung vorlag. Diese war wohlgemerkt online abgefragt worden, aber die entsprechende Datei ging bei einer Reorganisation der IT verloren und damit alle Einwilligungen der letzten drei Jahre. Das System war zwar so ausgelegt/programmiert, dass man die Einwilligung erkennbar geben musste – aber das ficht Botzhard nicht an. Vorschrift ist Vorschrift und es ist egal, welcher Geist und welche Absichten dahinterstecken.

Und nun hat man ihn selbst erwischt. Und seine Erklärung, er habe dienstlich nicht genügend Budget für eine richtige Datensicherung zur Disposition und daher auf das kostenlose Angebot von Google zurückgegriffen, zeigt, wie skrupellos er für sich selbst Entschuldigungen vorschiebt. Unternehmen gesteht er keinen Millimeter Abweichung zu, er selbst schiebt Persönliches dem „Datenkraken Google“ (O-Ton Botzhard) in den Rachen. Wasser predigen und heimlich, wenn niemand hinsieht, Wein saufen. Und hebt ihn das aus dem Amt? Das Innenministerium hat auf Anfrage mitgeteilt, dass man dafür keinerlei Anlass sehe. Unglaublich. Wenn Sie also demnächst ein Verstößchen gegen die DSGVO haben – Vorsicht! Da hinten steht er, der Hans-Peter!

Bevor Sie sich in Social Media Luft über diesen fiesen Typen machen: Es gibt ihn gar nicht. Alles war einfach nur erfunden. Fake. Ganz ehrlich – Sie sind beim Lesen wahrscheinlich fuchtig geworden, oder? Selbst beim Schreiben der Story bin ich ärgerlich geworden, obwohl sie gar nicht stimmt. Wie oft fallen wir auf bewusst oder unbewusst falsche Infos herein? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir zur Verbreitung beitragen? Fake News sind mittlerweile durchaus zu einer ernsthaften Bedrohung für den sozialen Frieden geworden. „Das Entkoppeln von realer Welt und einem mehr oder weniger großem Teil unseres Lebens“ wird zum echten Problem, wie es Felix Beilharz in unserem Titelbeitrag formuliert hat. Wir alle sollten das aufmerksam lesen!