Die Google Search Console ist ein unverzichtbares Tool für Website-Betreiber, SEO-On-Page- und -Off-Page-Experten. Ein besonders nützlicher Aspekt ist der Linkreport, der zeigt, welche externen Websites auf welche Inhalte auf Ihrer Website verweisen und welche Linktexte dabei besonders oft verwendet werden. Außerdem gibt es noch das Disavow-Tool, mit dem Sie sich von schädlichen Backlinks distanzieren können. Die Nutzung der Google Search Console ist kostenlos und erfordert keinen zusätzlichen Tracking-Aufbau. Sie müssen lediglich die Inhaberschaft der Domain nachweisen, um Zugang zu erhalten.
Schon gewusst? Off-Page-Optimierung mithilfe der Google Search Console
Der Linkreport in der Google Search Console
Der Linkreport liefert eine Auswahl von Backlinks, die Google für Ihre Website erkannt hat. Es ist wichtig, zu beachten, dass dieser Report nur eine Stichprobe von Backlinks anzeigt und nicht vollständig ist. Dennoch bietet er eine wertvolle Grundlage, um die Linkstruktur Ihrer Website zu analysieren und Optimierungen vorzunehmen.
Linkdaten exportieren: So geht’s
Um die Linkdaten aus der Google Search Console zu exportieren, gehen Sie wie folgt vor:
- Navigieren Sie zur Google Search Console und wählen Sie in der linken Seitenleiste den Bereich „Links“.
- Klicken Sie oben rechts auf den Button „Externe Links exportieren“.
Hier können Sie zwischen zwei Optionen wählen: „Neueste Links“ und „Weitere Beispiel-Links“. Beide Optionen ermöglichen den Export der Daten entweder im CSV-Format oder als Google-Docs-Dokument.
„Neueste Links“
Die Option „Neueste Links“ zeigt die zuletzt gefundenen Links zu Ihrer Website, sortiert nach dem Funddatum. Sie können bis zu 100.000 Zeilen exportieren. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie schnell aktuelle Daten über die jüngsten Backlinks erhalten möchten.
„Weitere Beispiel-Links“
Mit der Option „Weitere Beispiel-Links“ erhalten Sie eine Auswahl von Backlinks, die von Google aus allen bekannten Links extrahiert wurden. Auch hier können bis zu 100.000 Zeilen exportiert werden. Dieser Export ist besonders praktisch, wenn Ihre Website eine sehr hohe Anzahl von Backlinks aufweist und Sie eine breite Stichprobe wünschen, um auch Daten zu erfassen, die in der Kategorie „Neueste Links“ gekürzt wurden.
Schon gewusst? – Tipp
Es empfiehlt sich, mehrere Propertys (zum Beispiel auf Verzeichnisebene) zu erstellen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, eine größere Anzahl unterschiedlicher Backlinks zu erhalten.
Außerdem sollte der Vorgang des Exportierens der Backlinks regelmäßig (zum Beispiel alle 14 Tage) wiederholt werden. Dadurch wird die Liste der Backlink-Daten im Lauf der Zeit immer länger.
Externe Links
In diesem Bericht sehen Sie unter anderem, wer am häufigsten auf Ihre Website verlinkt und welche Ihre am häufigsten verlinkten Seiten sind.
Meistverlinkte Seiten
Hier können Sie erkennen, welche Ihrer Seiten die meisten Backlinks von anderen Websites erhalten. Dadurch können Sie beurteilen, ob Ihre Seite die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt.
So navigieren Sie in der Google Search Console zu den Daten: Bericht „Links“ > Externe Links > Meistverlinkte Seiten > MEHR
Top-verweisende Websites
Hier wird ausgewiesen, welche Websites die meisten Backlinks zu Ihrer Website enthalten. Außerdem wird auch die Anzahl an verweisenden Domains angezeigt.
Hier kann man erkennen, ob wichtige oder relevante Websites auf Ihre Seite verlinken.
Außerdem können Sie prüfen, ob Ihnen die aufgeführten Websites bekannt sind. Wenn unbekannte oder verdächtige Spam-Websites auftauchen, sollten Sie gegebenenfalls nach Rücksprache mit einem Experten das Disavow-Tool verwenden, um im Extremfall negative Auswirkungen auf Ihr Suchmaschinenranking zu vermeiden.
So navigieren Sie in der Google Search Console zu den Daten: Bericht „Links“ > Externe Links > Top-verweisende Websites > MEHR
Top-verweisender Text
Hier werden Linktexte auf externen Seiten aufgeführt, die auf Ihre Property verweisen. Das ist besonders interessant bei der Analyse von Spam-Links, die sehr häufig mit demselben Anchor-Text verlinken.
So navigieren Sie in der Google Search Console zu den Daten: Bericht „Links“ > Externe Links > Top-verweisender Text > MEHR
Nutzen Sie die Daten der meistverlinkten Seiten,um zu erkennen, welche Seite aus Off-Page-Sicht am hochwertigsten ist, um diese zum Beispiel für interne Verlinkungen zu verwenden.
Das Disavow-Tool
Das Disavow-Tool ermöglicht es Website-Betreibern, unerwünschte oder schädliche Backlinks zu entwerten. Dies kann wichtig sein, um die SEO-Leistung einer Website zu schützen oder wiederherzustellen. Dennoch ist es ein mächtiges Werkzeug, das sorgfältig eingesetzt werden sollte. Unsachgemäße Verwendung kann nachteilige Auswirkungen auf die Suchergebnisse haben. In diesem Artikel erklären wir die besten Anwendungsfälle und geben Tipps zur Verwendung des Disavow-Tools.
Wann sollten Sie das Disavow-Tool verwenden?
Es gibt Situationen, in denen der Einsatz des Disavow-Tools sinnvoll ist:
- Manuelle Abstrafung: Wenn Google Ihnen eine manuelle Abstrafung für schädliche oder unnatürliche Backlinks erteilt hat und Sie diese nicht entfernen können
- Spam- oder minderwertige Links: Wenn Ihre Website eine Vielzahl von Spam-, künstlichen oder minderwertigen Links erhält, die Ihre SEO-Bemühungen beeinträchtigen könnten
In diesen Fällen können Sie mithilfe des Disavow-Tools verhindern, dass diese Links Ihrer Website potenziell schaden könnten. Wenn Sie jedoch in der Lage sind, schädliche Backlinks selbst zu entfernen, ist das die bevorzugte Methode.
Beispiele für eine mögliche Einschätzung bzw. Hinweise auf Spam-Seiten:
- Themenfremde Websites, die ohne jede inhaltliche Bezugnahme oder Relevanz verlinken, wie zum Beispiel von einem Sanitätshaus auf einen Bäcker, insbesondere aus dem Footerbereich
- Links, die gegebenenfalls automatisiert mit Tools in zweifelhaften Forenbeiträgen gesetzt wurden (sogenannte negative SEO, mit der Ihnen jemand schaden möchte)
- Massenhaft schädliche (zum Beispiel Viagra, Casino) und/oder immer gleiche Anchortexte (zum Beispiel Produkt XY kaufen …)
- Kryptische Domainnamen und Top-Level-Domains (.xyz, .pw, .tk)
- Gesunder Menschenverstand und Bauchgefühl
Wie erstellen Sie eine Disavow-Liste?
Um eine Disavow-Liste (Disavow-File) zu erstellen, müssen Sie eine Textdatei mit den ungültigen URLs oder Domains vorbereiten. Hier sind die wichtigsten Richtlinien:
- Formatierung: Die Datei muss im UTF-8- oder -7-Bit-ASCII-Format sein und mit „.txt“ enden. Jede Zeile sollte eine URL oder Domain enthalten. Verwenden Sie „domain:“ vor einer Domain, um sie vollständig zu entwerten (zum Beispiel „domain:example.com“).
- Grenzen: Eine URL darf maximal 2.048 Zeichen lang sein. Die Datei darf maximal 100.000 Zeilen und zwei Megabyte umfassen.
- Kommentare: Sie können Kommentare hinzufügen, indem Sie an den Zeilenanfang ein Rautezeichen (#) setzen. Diese werden von Google ignoriert.
Wie laden Sie die Disavow-Liste hoch?
Nachdem Sie Ihre Liste erstellt haben, können Sie sie im Disavow-Tool der Google Search Console hochladen. Folgende Schritte sind zu beachten:
- Rufen Sie die Seite des Disavow-Tools auf (https://search.google.com/search-console/disavow-links).
- Wählen Sie die Property (Domain) aus, für die Sie die Liste hochladen möchten. Beachten Sie, dass eine neue Liste eine vorhandene überschreibt.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche zum Hochladen und wählen Sie Ihre Datei aus.
- Wenn die Datei Fehler enthält, korrigieren Sie diese und versuchen Sie es erneut.
Nach dem erfolgreichen Hochladen kann es einige Wochen dauern, bis Google die Liste in seinen Index integriert. Während dieser Zeit crawlt Google erneut das Web und aktiviert die für ungültig erklärten Links, wenn sie gefunden werden.
Schon gewusst? – Tipp
Disavowen Sie nur auf URL-Ebene, wenn Sie sich von einzelnen Backlinks (zum Beispiel aufgrund von Linkkauf) distanzieren möchten, die Domain selbst jedoch hochwertig ist. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, auf Domainebene zu disavowen.