Masterstudium im Online-Marketing und E-Commerce

Dominik Quambusch
Dominik Quambusch

Dominik Quambusch ist E-Commerce-Student an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, zudem ein passionierter Online-Marketer und Berater für alle Fragen, die das Thema SEO und SEA betreffen.

Mehr von diesem AutorArtikel als PDF laden
Sebastian Jund
Sebastian Jund

Sebastian Jund ist Wirtschaftsinformatik-Student an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Als Freelancer und bei uberlift.de betreut er seit 2012 Kunden im Online- und Social-Media-Marketing.

Mehr von diesem AutorArtikel als PDF laden

Wer sich einige Zeit im Beruf befindet, spielt eventuell mit dem Gedanken, sich weiterzubilden. Was käme da gelegener als ein Masterstudium? Aber für wen eignet sich welcher Studiengang? Ist ein Master überhaupt für jeden sinnvoll oder reicht in der Online-Branche ein Bachelor nicht völlig aus? Wir haben uns einige Gedanken rund um das Thema Master gemacht und eine Handvoll Masterstudiengänge herausgepickt. 

Online-Marketing-Manager und E-Commerce-Verantwortliche haben die verschiedensten Backgrounds, was ihre Ausbildung angeht. Viele unter denen, welche heute im Online-Marketing tätig sind, absolvierten vorher ein Studium mit den unterschiedlichsten Kerninhalten – reine Informatik oder Wirtschaftsinformatik, ein BWL-Studium oder aber schon einen der noch jungen Studiengänge E-Commerce. Zahlreiche Beschäftigte in der Online-Branche schafften ihren Einstieg aber auch ganz ohne ein vorangegangenes Studium. Jeder unter denjenigen, die vorher studierten, beherrscht unterschiedlich stark ausgeprägte Fachgebiete. So ist ein Informatiker eher mit CMS- und Codingarbeit vertraut. Ein BWLer sieht seine Stärken eher im klassischen Marketing, Tendenz offline, und ein Wirtschaftsinformatiker oder E-Commercler hat seinen Schwerpunkt im Online-Marketing, mit Hauptaugenmerk beispielsweise auf SEO, SEA oder Content-Marketing. Gerade die Symbiose aus all diesen verschiedenen Experten macht natürlich ein gutes Online-Marketing-Team aus. Was aber, wenn ein Einzelner sein Wissen um genau die Dinge erweitern möchte, die zuvor im Studium nicht behandelt wurden? Natürlich kann man, vor allem gerade in der Online-Branche, durch Eigenrecherche mit Fachliteratur und einschlägigen Blogs und Magazinen sein Wissen stetig erweitern und ausbauen. Wer aber etwas mit Hand und Fuß anstrebt und sein erworbenes Fachwissen auch noch mit einer Urkunde belegen möchte, für den könnte ein Masterstudium die Lösung bieten. Denjenigen, die bereits einen Bachelorabschluss haben und schon länger im Beruf sind, sich weiterbilden wollen und dabei über die Stufe eines neuen „Zertifikates“ hinauswollen, sei also ein Masterstudium ans Herz gelegt.

Also ein Masterstudium?

Wie schon in den Jahren zuvor verzeichnete die Online-Marketing- und E-Commerce-Branche auch im Jahr 2014 stetigen Zuwachs. Die Unternehmen lechzen geradezu nach qualifizierten Fachkräften, die sich mit fundamentalem Wissen einbringen und die Firmen auf dem richtigen Kurs halten. Daher sind die Aussichten auf außerordentlich attraktive Arbeitsplätze rosiger denn je. Dennoch denken einige immer wieder über den akademischen Grad des Masters nach. Doch ist das überhaupt notwendig, wenn es sogar Personen gibt, die komplett ohne Studium an solch eine Stelle gekommen sind? Wer nur den Gesichtspunkt „sicherer Arbeitsplatz“ im Auge hat, dem sei von einem Masterstudium abgeraten, denn der Arbeitsplatz ist mit einem Bachelor der genannten Studienfelder nahezu sicher. Wer aber mit einer späteren Führungsposition liebäugelt, der sollte durchaus an ein Masterstudium denken. Nicht etwa, weil es ausgeschlossen ist, ohne Master eine Führungsposition zu erlangen, das ist es durchaus nicht, sondern um etwa fehlende Kompetenzen zu ergänzen. So hat ein BWL-Absolvent sicher wenig von Suchmaschinenoptimierung und Content-Marketing-Strategien gehört, genauso wenig wie ein Informatiker von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Hinblick auf Marketingkampagnen.

Welcher Studiengang ist der richtige?

Welcher Master eignet sich also für wen am besten? Möchte man diese doch sehr schwierige Wahl treffen, wird man zunächst mit folgenden Fragen konfrontiert: Wo komme ich her und wo will ich karrieretechnisch hin? Sehe ich mich eher in einer Führungsposition mit Personalverantwortung oder als Spezialist mit starkem Forschungsdrang und hoher Fachkenntnis?

BWLer können beispielsweise mit einem E-Commerce-Master technische Fähigkeiten dazugewinnen und die Grundzüge des Online-Marketings erlernen oder mit dem Studiengang Marken- und Medienmanagement in die Welt von Social Media, Agenturorganisation und Marktforschung eintauchen. Absolventen der Informatik könnten mit einem Master in Richtung Marketing oder E-Commerce fehlendes Wissen in Dingen wie Reichweitengenerierung, Branding und Online-Marketing erlangen. Mit Vorlesungen wie Unternehmensführung, Strategien für Marken sowie Social-Media-Marketing wird ein breit gefächertes Fachwissen rund um Management und Marketing vermittelt.

Im Falle eines vorangegangenen E-Commerce-Studiums kann es durchaus sinnvoll sein, das Erlernte zu spezialisieren und zu vertiefen oder sich in Richtung Management zu orientieren, indem man sich für einen Master of Business Administration entscheidet oder den Studiengang Marken- und Medienmanagement belegt. In diesem lernt man, eine Marke aufzubauen und zu etablieren, so wie man auch auf die Führung einer eigenen Online-Marketing-Agentur vorbereitet wird.

Welche Art von Studium eignet sich für mich?

Ist die Entscheidung für das eigentliche Studienfach gefallen, gilt es sich noch festzulegen, ob das Studium in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden soll. Beides hat seine Vor- und Nachteile. In Vollzeit kann man sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren und ist zudem schneller fertig, es kann aber auch bedeuten, dass mehr als ein Mittagessen in der Mensa finanziell nicht drin ist. Ein Teilzeitstudium neben dem Beruf kann oftmals sehr stressig werden, jedoch kann man sich auch ab und an leisten, Essen zu gehen und nicht das günstigste Gericht auf der Karte bestellen zu müssen. Zudem unterstützen viele Unternehmen ihre Angestellten bei einem Teilzeitstudium, indem sie die Studiengebühren übernehmen. Außerdem hat man so die Möglichkeit, das Erlernte direkt anzuwenden. Alles in allem bleibt jedoch zu sagen, dass es in der Wahl des Studientyps und der Studienrichtung leider keine Best Practice gibt. Jeder ist da am besten aufgehoben, wo er sich am wohlsten fühlt, und wenn es am Ende gar eine Entscheidung aus dem Bauch heraus ist.

 

Studiengang Master of Business Administration (MBA)

Der Master of Business Administration, kurz MBA, ist der klassische Management-Masterstudiengang. Der Studiengang MBA ist vielerorts ein postgraduales Managementstudium. Das bedeutet, nach Abschluss des Bachelorstudiums werden zwei Jahre Berufserfahrung gefordert, bevor das MBA-Studium aufgenommen werden darf. Es gibt jedoch auch Hochschulen, an denen der MBA in Teilzeit oder direkt nach dem Bachelorstudium absolviert werden kann. Mittlerweile bieten sehr viele Hochschulen in Deutschland einen Master of Business Administration an, die Studenten hierfür kommen oft aus den Studiengängen BWL und VWL. Die Inhalte des Studiums können sich hier von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Der Lehrplan des Masterstudienganges MBA deckt alle funktionalen Managementfunktionen ab. Hierbei wird auf Rechnungswesen, Finanzwirtschaft, Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, Wirtschaftsrecht, Informationstechnik und Personalmanagement eingegangen. Neben methodischen Fertigkeiten werden vor allem auch Verhandlungsgeschick, unternehmerisches Denken, Kommunikationsfähigkeit sowie Führungsverhalten gelehrt.

Welches ist der beste MBA?
Die Kriterien, nach denen die Studiengänge in den Medien gerankt werden, sind oft von Rangliste zu Rangliste verschieden und daher auch teilweise umstritten. So landen verschiedene Hochschulen in den weltweiten Rankings oft auf ganz unterschiedlichen Plätzen, je nach Verlag oder Medium.

In Deutschland haben besonders die EBS Business School in Mannheim, die WHU in Koblenz und die Frankfurt School of Finance einen äußerst guten Ruf. Die HSG in St. Gallen in der Schweiz genießt ebenfalls einen guten Ruf für ihr sehr gutes Angebot mit dem Studiengang Master of Business Administration.

Studiengang E-Commerce

An der Fachhochschule Wedel, im Norden Deutschlands, wird wie auch in Würzburg ein Bachelorstudiengang E-Commerce angeboten. Der Studiengang in Wedel unterscheidet sich von dem in Würzburg dadurch, dass dort zudem ein gleichnamiger Masterstudiengang E-Commerce angeboten wird. Dieser Studiengang ist ein konsekutiver Masterstudiengang und darf somit direkt nach dem Bachelorstudium ohne Berufserfahrung aufgenommen werden. Die Dauer des Masterstudiums im E-Commerce ist mit drei Semestern in Vollzeit oder sechs Semestern in Teilzeit veranschlagt. Der Fokus in diesem Masterstudiengang liegt besonders auf den Management-Aspekten im digitalen Handel. Die Schwerpunkte sind Bereiche wie Geschäftsmodelle, strategisches Change-Management, Customer-Relationship-Management und IT-Management. Auch ein Auslandssemester an internationalen Partnerhochschulen aus 17 möglichen Ländern ist eine Option. Der Masterstudiengang E-Commerce in Wedel kann im Sommersemester, in wenigen Fällen auch im Wintersemester aufgenommen werden. Als Zulassungsvoraussetzung wird ein abgeschlossenes Bachelorstudium mit sieben Semestern in einem stark verwandten Studiengang gefordert, also zum Beispiel Informatik, Wirtschaftsinformatik, E-Commerce, BWL oder Medieninformatik. Bei einem abgeschlossenen Bachelorstudium mit nur sechs Semestern bietet die FH Wedel einen Übergangsblock mit 30 ECTS-Punkten an, welcher dann belegt werden muss.

Weitere Informationen zum Studiengang und das Modulhandbuch finden Sie auf der Website des Studienganges: einfach.st/wedmas.

Die Inhalte des Masterstudienganges der FH Wedel unterscheiden sich von den Inhalten des Bachelorstudiums. Es wäre aber auch denkbar, in Deutschland einen Masterstudiengang E-Commerce mit den Inhalten aus dem gleichnamigen Bachelorstudiengang zu schaffen, um Bachelorabsolventen aus anderen Studiengängen das E-Commerce-Fachwissen nahezubringen.

Studiengang Marken- und Medienmanagement FHWS

Seit dem Wintersemester 2014 wird in Würzburg an der Hochschule für angewandte Wissenschaften der neue Masterstudiengang „Marken- und Medienmanagement“ angeboten. Dieser wurde komplett neu entwickelt und die ersten Studenten hören seit Oktober die Vorlesungen dieses neuen Studienganges, der insbesondere durch die Inhalte einzigartig ist. Marken- und Medienmanagement ist ein konsekutiver Studiengang und kann somit ebenfalls direkt im Anschluss an das Bachelorstudium aufgenommen werden. Als Hauptvoraussetzung für den Masterstudiengang benötigt man einen Bachelorabschluss mit der Note 2,5 oder besser. In Schritt zwei des Bewerbungsprozesses findet eine weitere Auswahl der Bewerber nach Theorie- und Praxiserfahrung in den Bereichen Marketing sowie Marken und/oder Medien statt. Insgesamt bietet der Studiengang bis zu 30 Studierenden die Möglichkeit, ihren Masterabschluss zu erlangen. Die Studiendauer wird mit drei Semestern angegeben. In diesen Studiengang kann man sich ausschließlich zum Wintersemester einschreiben. Zu den Inhalten im Masterstudiengang Marken- und Medienmanagement gehören Ethik und Recht, Unternehmens- und Markenstrategien, Online-Marktforschung, Gestaltung, Steuerung wie Mediaplanung, Systeme, Web mit Social-Media-Marketing, Erlebnis mit Messe- und Eventmanagement so wie die Module Mitarbeiter und Markt.

Weitere Informationen zum Studiengang sowie das Modulhandbuch gibt es auf der Website des Studienganges: m3ve-fhws.de.