Are your KITS alright?

Christian Luft
Christian Luft

Christian Luft ist Industry Manager bei Google. Dort betreut und berät er seit sechs Jahren große Handelsunternehmen und Agenturen zu SEM, Display, Multiscreen und YouTube sowie zu Usability-Themen und digitalen Business-Strategien. Darüber hinaus ist er als Google-Shopping-Experte für Deutschland tätig. Das Framework wurde von ihm zusammen mit Annika Weckner und Marko Savic entwickelt.

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Holen Sie oder Ihre Agentur schon das Bestmögliche aus Ihren SEM-Aktivitäten heraus? Geht da vielleicht nicht doch noch mehr? Als Google-Vertriebsmitarbeiter wird man regelmäßig bezüglich solcher und ähnlicher Fragen angesprochen. Daher wurde als Bewertungshilfe das KITS-Framework entwickelt. Es hilft Ihnen dabei, unentdeckte Potenziale aufzuspüren und Projekte anzustoßen, die mittel- bis langfristig deutlich mehr aus Ihrem SEM-Kanal herausholen können. Bleibt letztlich nur noch die Frage: Are your KITS alright?

Für viele Unternehmen gehört SEM zu den wichtigsten Vertriebskanälen. Entsprechend viel Zeit und Geld werden hier oft investiert. Gleichzeitig bietet gerade Google mit immer neuen Werbeprodukten und Funktionalitäten die Möglichkeit, die Nutzer noch zielgerichteter anzusprechen. Entsprechend haben die Komplexität und die Anforderungen an die SEM-Mitarbeiter in Unternehmen und Agenturen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Hinzu kommt ein noch immer wachsendes System an Tools, Anbietern und Spezialagenturen. Kein Wunder also, dass sich so mancher SEM-Verantwortliche wie der berühmte Ochse vorm Berg fühlt, wenn er nach weiteren Möglichkeiten sucht, um noch mehr aus seinen SEA-Aktivitäten herauszuholen. Genau hier stellt das KITS-Framework einen echten Mehrwert dar.

Das Geheimnis erfolgreicher SEM-Teams

Nach jahrelanger Erfahrung lässt sich sagen, dass diejenigen SEM-Teams die besten Ergebnisse erzielen, die mit den besten Leuten (Knowledge), einem passenden Budget (Investment) und hilfreichen Tools (Technology) an den richtigen Zielen (Strategy) arbeiten. All diese zentralen Elemente (Knowledge, Investment, Technology, Strategy) werden durch das Framework mit verschiedenen Fragestellungen abgeklopft.

So funktioniert das Framework

Eine einfache Auswahl zwischen „Ja“, „Nein“ und „Irrelevant“ ermöglicht es, in jedem der Bereiche zu einer schnellen Übersicht darüber zu gelangen, welche Themen bereits ausreichend abgedeckt werden und wo konkret noch echte Potenziale schlummern. Ein gemeinsames Ausfüllen mit anderen Partnern oder Teams wie zum Beispiel einer Agentur oder einer relevanten internen Fachabteilung hilft, das Gesamtbild objektiver zu gestalten und es abzurunden. Hat man sich auf diese Weise einen möglichst objektiven Überblick erarbeitet, wird oft erst klar, wie viele zusätzliche Möglichkeiten es gibt, den Kanal noch effizienter zu nutzen. Der nächste Schritt ist daher beinahe der wichtigste: die Priorisierung. Als gute Daumenregel hat sich herausgestellt, nur zwei bis maximal fünf Themen herauszugreifen und diese zu bearbeiten. Eine Aufteilung in kurz-, mittel- und langfristige Projekte hilft, intern realistische Erwartungen zu setzen und in jeder Phase Fortschritte und Erfolge vorweisen zu können.

Die Vorteile des Frameworks

Durch Abändern, Hinzufügen oder Weglassen bestimmter Fragen lässt sich das KITS-Framework schnell und einfach auf individuelle Bedürfnisse anpassen. Als besonders effektiv hat sich das Framework in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Tochter- und Landesgesellschaften erwiesen. Thomas Himmelfreundpointner (International Project Manager) von Conrad Electronic: „Conrad nutzt SEM seit Jahren erfolgreich in seinen Landesgesellschaften. Um neue Potenziale und Synergien zwischen den Landesgesellschaften zu finden, nutzen wir eine auf uns angepasste Form des KITS-Frameworks, woraus wir bereits verschiedene Projekte ableiten konnten.“ Neben dem Aufdecken von ungenutztem Potenzial sind das Herausstellen verschiedener Wahrnehmungen innerhalb eines Unternehmens sowie die Visualisierung der Komplexität die wichtigsten Vorteile des KITS-Frameworks. Diese ermöglichen neue Diskussionen und Erkenntnisse innerhalb eines Unternehmens. Eine weitere Stärke des Frameworks ist dessen Flexibilität. Durch Anpassen der Fragen, gerade im Bereich „Technology“, lässt sich das Framework auch auf fast alle weiteren Online-Marketing-Kanäle ausweiten.

Die Grenzen des Frameworks

Zu bedenken bleibt letztlich natürlich, dass selbst mit dem ausführlichsten Fragenkatalog nicht alle Potenziale aufgedeckt werden können und immer eine subjektive Einfärbung bei den Antworten mit einfließen wird. Letztere kann aber immerhin durch Einbeziehung von Partnern und gemeinsame Diskussionen weitgehend minimiert werden. Nach der Auswertung geht die wirkliche Arbeit allerdings erst los. Die priorisierten Projekte müssen vorangetrieben und erfolgreich bearbeitet werden. In regelmäßigen Abständen, zum Beispiel jährlich, lohnt es sich dann, einen erneuten Blick auf das Framework zu werfen, die Fortschritte festzuhalten und immer wieder neue und spannende Projekte abzuleiten.

Fazit

Wie kann ich noch mehr aus meinem SEM-Kanal herausholen? Was zeichnet ein erfolgreiches SEM-Team aus? Was sollte ich beim Aufbau eines SEM-Teams beachten? Das KITS-Framework bietet eine strukturierte Hilfe bei der Beantwortung dieser Fragen. Bleibt nur noch eine abschließende Frage: Are your KITS alright?