Rechtsleitfaden KI im Unternehmen

Das vermeintlich trockene Thema Recht und das Hype-Thema künstliche Intelligenz im Unternehmenseinsatz. Kann man das so verpacken, das auch jenseits der Juristen eine Motivation zur Beschäftigung entsteht? Den beiden Autoren ist es gelungen, durch eine klare Struktur, immer wieder eingebaute Praxistipps und Hintergrundwissen sowie eine verständliche Sprache auch dem juristischen Laien mit den Weg in ein schier unerschöpfliches Gebiet aufzuzeigen. In einer Einführung werden die drei Hauptbereiche KI und Urheberrecht, KI und Datenschutz sowie Haftung beim Einsatz von KI aufgezeigt. In einem zweiten, ähnlich umfangreichen Teil geht es darum, was beim Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Werkzeugen beachtet werden muss. Rechtliche Fragen rund um eigene KI-Modelle, typische Use Cases wie Bewerberscreening, KI-gestütztes Coding und Stimmungsanalysen werden unter rechtlichen Aspekten dargestellt. Ein – zugegeben sehr kurzer Abschnitt – widmet sich auch dem AI Act. Die Details geben dann zu denken. Warum das Zitatrecht in der Musikindustrie wahrscheinlich keinen Sinn ergibt – und was das mit Urheberrecht und KI-gestützten Remixen zu tun hat? Oder welche Formalien eingehalten werden sollten, bevor man mit einem KI-basierten Spracherkennungssystem zum Beispiel ein Meetingprotokoll erstellen lassen kann? Und woran muss man denken, wenn man sich dann für ein eigenes Modell mit vermeintlich eigenen Daten entscheidet? Und kann man einen Prompt schützen? Zum Beispiel zur Generierung eines Bildes? Oder nur das entstandene Bild? Und wer prüft, ob der KI-generierte Code nicht auch Schadsoftware enthält? Und wer ist haftbar? Sicher schon mal alle, die sich nicht durch geeignete Maßnahmen – wie zum Beispiel dem Lesen dieses Buchs – wenigstens grundlegend mit den Problematiken beschäftigt haben. (Michael Müßig)