Künstliche Intelligenz

  • Autoren: Strümke, I.
  • Verlag: Rheinwerk
  • Jahr: 2024
  • Seiten: 278
  • Preis: 24,90 Euro
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Einfach „Künstliche Intelligenz“ ist ein Buchtitel, der fast zwei Jahre nach ChatGPT schon langweilig klingt. Und Norwegen ist als KI-Hochburg jetzt auch nicht gerade bekannt. 100 Seiten bis heute, 120 Seiten aktuell und 30 Seiten KI in der Zukunft. War es das? Natürlich nicht. Zum einen ist dieses Buch vom Aufbau, von der Sprache, von den Beispielen und vom Umfang definitiv geeignet, auch dem Fachfremden, dem IT-Laien das Thema näherzubringen. Fundiert, aber eben verständlich. Das Hauptaugenmerk legt die Autorin aber auch auf kritische Fragen und Beispiele: Hatte Googles LaMDA wirklich ein Bewusstsein? War die Mitteilung von OpenAI im Februar 2019, ChatGPT-2 wäre zu gefährlich, um es zu veröffentlichen, PR oder echter Respekt? ELIZA und Turing – findet man nun die Antwort auf alle Fragen? Oder ist die größte Technologieinnovation nur das Ergebnis eines übergroßen Datendiebstahls? Und führt dieser Diebstahl auch noch zu falschen Ergebnissen, wenn man Anwendungen aus der Justiz (Ethnien) oder dem autonomen Fahren (Priorisierung auf den Fahrer) betrachtet? KI ist die neue Elektrizität – sie wird alles verändern, unabhängig von Branche, Land und Anwendungsfall. Hilft der im Mai 2024 beschlossene „The Artificial Intelligence Act“ der EU, um auf Basis einer Risikoklassifizierung Anforderungen zu definieren und dann auch auf deren Einhaltung zu pochen, unabhängig vom „Standort“ der KI? Strümke schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie schwingt nicht die permanente Ethikkeule. Aber sie zeigt auf, was gerade passiert, passieren kann und wie es sich entwickeln könnte. Unaufgeregt und verständlich. Selbst lesen und verschenken! (Michael Müßig)