
Das Ende von Socialmedia
- Autoren: Ruisinger, D.
- Verlag: Schäffer/Poeschel
- Jahr: 2024
- Seiten: 212
- Preis: 29,90 Euro
Kaum zeigt sich, das Social Media Wahlen im In- und Ausland maximal beeinflusst, schon sind wir am Ende? Ruisinger schlägt einen weiten Bogen in der Einführung und der historischen Entwicklung von Social Media in den letzten mehr als 20 Jahren. Von den Cluetrain-Thesen 1999 und der Benennung als Web 2.0 2004 bis heute – und dank KI auch schon darüber hinaus. Er identifiziert drei Phasen der Veränderung: beim Austausch weg von reiner Information hin zum Engagement, beim Content vom persönlichen Networking zum KI-gestützten Entertainment-Business und von der öffentlichen Darstellung zum verstärkt privaten Austausch. Die folgenden Schritte, um diesen Wandel als Unternehmen abzufangen, enthalten (leider) viele altbekannte Themen: Paid, earned, shared und owned Media, Disziplinen vernetzen, Strategie-Funnel und eine stärkere Diversifikation der Kanäle sowie eine eigene Plattform – meist im Sinne einer Corporate Website. Auch ein Revival des (klassischen) E-Mail-Marketings mit entsprechendem Adressmanagement und eine Mensch- (bzw. Influencer-)zentrierte Kommunikation werden dargestellt. Mitarbeiter als Markenbotschafter und Unterstützung durch das Management – alles richtige Elemente und Maßnahmen, aber nicht wirklich neu. Und damit ganz sicher nicht das Ende von Social Media, sondern eher ein „erinnert euch an das, was schon lange gesagt wird“ sowie ein „gebt nicht alle Nuggets in einen Topf“. Ob diese Medien jemals „sozial“ waren, ob Community und Gemeinschaft wirklich je auf diesen Plattformen stattgefunden haben, ist eine wichtige und berechtigte Frage. Der Umgang mit diesen Medien war schon immer ein schwieriges Unterfangen und wird es auch in Zukunft bleiben – und komplizierter werden. (Michael Müßig)