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Editorial

SEO 3.0?

Während mit SEO 1.0 das Rumfummeln an der Keyworddichte und -position noch ausreichte, um eine Seite bei Altavista, Fireball oder Hotbot (Doch, die gab es wirklich!) auf Spitzenplätze zu befördern, änderte sich das sehr schnell, nachdem Google die Suchbühne betreten hatte. Plötzlich wurde es anspruchsvoller. Backlinks wurden nötig, später mussten es dann viele sein und noch später war es hilfreich, wenn sie von wichtigen Domains kamen. SEO 2.0 war geboren. Man musste Google Relevanz und gute Außenwirkung vorgaukeln – dann klappte das.

Seither werkelt man bei Google gegen diese Art der bewussten Beeinflussung. Googles Penguin-Update war gegen übertriebene Suchmaschinenoptimierung gerichtet. Lenkt man sein Augenmerk auf den eigentlichen Kern des schon viel älteren Panda-Updates, fällt auf, dass es auch hier überproportional viele SEOs getroffen hat. Die hatten ihre dünnen und zusammengeklauten Inhalte nach allen Regeln der Optimierungskunst aufbereitet und zogen damit mit in den Suchergebnissen locker an den eigentlichen Anbietern vorbei. Monetarisiert wurde bzw. wird in der Regel über Affiliate-Programme oder Google AdWords bzw. AdSense.

Aber Google bleibt nicht stehen und fährt immer schwerere Geschütze auf. Jetzt wurde bekannt, dass vor zwei Jahren ein Patent eingereicht wurde, das beschreibt, wie man Suchmaschinenoptimierer gezielt durch falsche Signale verwirren bzw. sie leichter identifizieren kann. Das Prinzip ist einfach: Würde eine Optimierungsmaßnahme eigentlich einen Schub nach oben in den Ergebnissen bringen, macht Google genau das Gegenteil: Die Site rankt zunächst schlechter. Sollte der Sitebetreiber nun hektisch die vorher vorgenommen Änderungen wieder zurücknehmen und dies mehrmals passieren ... schwupps – da haben wir ihn!

Kommen wir jetzt zu SEO 3.0? Müssen sich SEOs jetzt mehr strategische Gedanken machen und Kunden beraten, welcher Content die für Google guten Signale von selbst statt künstlich erzeugt? Backlinks nicht erschleichen, erbetteln, erhacken, tauschen, kaufen oder mieten, sondern das Geld in hochwertige und nützliche Inhalte stecken, die dann freiwillig verlinkt werden? Keine Sorge, auch aus technischer Sicht bleibt onpage und onsite noch genügend Beratungsbedarf, wie unsere Site-Klinik dieser Ausgabe abermals zeigt. Wie viel guter Content könnte zum Nutzen aller erzeugt werden, wenn das Linkgeld künftig hierfür statt für Tricksereien verwendet würde? Oder erfindet man lieber noch diffizilere Methoden, Google kurzfristig zu überlisten?

Müssen wir tatsächlich langsam um eins hochzählen – zur nächsten Versionsnummer?